Giftige Pflanzen im Garten
Giftpflanzen, die Sie kennen sollten
In vielen Gärten sind giftige Pflanzen zu finden, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Diese Pflanzen können für Kinder und Haustiere gefährlich sein. In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wissenswerte über giftige Pflanzen im Garten und wie Sie sich und Ihre Lieben schützen können.
Warum sind manche Pflanzen giftig?
Giftige Pflanzen enthalten Giftstoffe, die als Schutzmechanismus gegen Fressfeinde dienen. Die Pflanzenteile können bei Verzehr, Hautkontakt oder über die Schleimhäute Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Die Symptome reichen von Übelkeit und Erbrechen bis hin zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen und Atemstillstand.
Giftige Pflanzen in Deutschland
Es gibt viele giftige Pflanzen in Deutschland, die in der Natur oder im eigenen Garten vorkommen können. Einige besonders gefährliche Beispiele sind der Eisenhut, Goldregen, Tollkirsche und Herkulesstaude.
Eisenhut (Aconitum)
Der Eisenhut ist eine der giftigsten Pflanzen in Deutschland. Alle Pflanzenteile sind stark giftig und enthalten das Alkaloid Aconitin. Eine Vergiftung kann bereits durch Hautkontakt oder Verzehr kleiner Mengen hervorgerufen werden. Symptome sind unter anderem Schwindel, Krämpfe, Lähmungen und Herzrhythmusstörungen. Eine tödliche Dosis kann bereits bei Verzehr von wenigen Pflanzenteilen erreicht werden.
Goldregen (Laburnum)
Goldregen ist eine Zierpflanze, die in vielen Gärten anzutreffen ist. Alle Pflanzenteile, besonders die Samen, enthalten das giftige Alkaloid Cytisin. Eine Vergiftung durch Goldregen äußert sich durch Erbrechen, Durchfall, Krämpfe und Herzrhythmusstörungen. In schweren Fällen kann es zu Atemlähmung und Tod führen.
Tollkirsche (Atropa belladonna)
Die Tollkirsche ist eine weitere stark giftige Pflanze, deren Beeren für Kinder interessant und verlockend aussehen können. Sie enthält das Alkaloid Atropin, das zu Pupillenerweiterung, Herzrasen, Atemlähmung und Bewusstlosigkeit führen kann. Schon drei bis vier Beeren können bei Kindern tödlich sein.
Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)
Die Herkulesstaude ist eine meterhohe Staude, die in einigen Gärten als Zierpflanze angepflanzt wird. Sie ist nicht nur aufgrund ihrer Größe beeindruckend, sondern auch wegen ihres hohen Giftgehalts. Der Pflanzensaft enthält Substanzen, die bei Hautkontakt starke Hautreizungen und Verbrennungen verursachen können. Eine direkte Vergiftung durch Verzehr der Pflanzenteile ist zwar seltener, jedoch ebenso gefährlich.
Giftpflanzen im Garten und deren Symptome
Viele Gartenpflanzen enthalten Giftstoffe, die bei Verzehr oder Hautkontakt zu Vergiftungserscheinungen führen können. Die Symptome variieren je nach Pflanze und Dosis, einige häufige Anzeichen sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, Bauchschmerzen, Schwindel, Krämpfe, Halluzination, Sehstörungen, Rötung der Pupille und Herzrhythmusstörungen. In besonders schlimmen Fällen kann es auch zum Herzstillstand kommen.
Gefährliche Beeren: Verwechslungsgefahr mit essbaren Pflanzen
Einige giftige Pflanzen tragen Beeren, die essbaren Pflanzen zum Verwechseln ähnlich sehen. So können etwa die Beeren der Tollkirsche leicht mit Heidelbeeren oder die Beeren des Goldregens mit Bohnen verwechselt werden. Besonders Kinder sind hier gefährdet, da sie die Gefahr oft nicht erkennen und die verlockenden Beeren probieren möchten.
Vorsicht beim Verzehr: wie erkenne ich giftige Pflanzen?
Um giftige Pflanzen zu erkennen, ist es wichtig, sich mit den verschiedenen Arten und deren Erscheinungsbild vertraut zu machen. Studieren Sie Fachliteratur, besuchen Sie Garten- oder Botanikseminare und informieren Sie sich über die heimischen Giftpflanzen. Achten Sie auf Warnhinweise in Pflanzenbüchern oder auf den Etiketten von gekauften Pflanzen.
Schutzmaßnahmen für Kinder und Haustiere
Um Kinder und Haustiere vor giftigen Pflanzen zu schützen, sollten Sie Ihren Garten möglichst frei von Giftpflanzen halten. Achten Sie darauf, keine giftigen Zier- oder Gartenpflanzen anzupflanzen oder entfernen Sie diese, wenn sie bereits vorhanden sind. Erklären Sie Ihren Kindern die Gefahren und bringen Sie ihnen bei, keine unbekannten Pflanzen oder Beeren zu essen. Haustiere können durch einen gut gesicherten Gartenbereich oder angeleinte Spaziergänge vor dem Kontakt mit giftigen Pflanzen geschützt werden.
Vorsicht bei essbaren Wildpflanzen: Verwechslungsgefahr mit Giftpflanzen
Das Sammeln und Verzehren von essbaren Wildpflanzen ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Dabei besteht jedoch die Gefahr, giftige Pflanzen mit essbaren zu verwechseln. Ein bekanntes Beispiel ist die Verwechslung von Bärlauch mit Herbstzeitlosen oder Maiglöckchen, die giftige Colchicin- bzw. Convallatoxin-Verbindungen enthalten und zu schweren Vergiftungen führen können. Informieren Sie sich gründlich über essbare Wildpflanzen und sammeln Sie nur, wenn Sie sich absolut sicher sind.
Giftpflanzen und ihre Wirkung auf Haustiere
Auch Haustiere sind gefährdet, wenn sie mit giftigen Pflanzen in Berührung kommen oder diese verzehren. Die Symptome einer Vergiftung bei Tieren ähneln denen beim Menschen und können je nach Pflanze und aufgenommener Dosis variieren. Bei Verdacht auf eine Vergiftung bei Ihrem Haustier sollten Sie unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen.
Giftige Pflanzen im Garten erkennen und entfernen
Um giftige Pflanzen im Garten zu erkennen und zu entfernen, sollten Sie sich zunächst über die verschiedenen Giftpflanzenarten und deren Erscheinungsbild informieren. Entfernen Sie alle Pflanzen, die giftig sein könnten und achten Sie darauf, keine neuen giftigen Pflanzen anzusiedeln. Insbesondere wenn Kinder oder Haustiere im Haushalt leben, ist es wichtig, den Garten möglichst frei von Giftpflanzen zu halten.
Alternative Gartenpflanzen – ungiftige Zierpflanzen für den Garten
Es gibt zahlreiche ungiftige Pflanzen, die als Alternative zu giftigen Gartenpflanzen dienen können. Entscheiden Sie sich für ungiftige Stauden, Sträucher oder Bäume, die ebenso dekorativ sind und zudem eine sichere Umgebung für Kinder und Haustiere schaffen. Achten Sie beim Kauf von Pflanzen darauf, dass sie als ungiftig gekennzeichnet sind.
Fazit: Umgang mit giftigen Pflanzen im Garten
Giftige Pflanzen im Garten können eine Gefahr für Kinder, Haustiere und auch Erwachsene darstellen. Es ist wichtig, sich über die verschiedenen giftigen Pflanzenarten zu informieren und diese aus dem Garten zu entfernen oder gar nicht erst anzupflanzen. Alternativ gibt es zahlreiche ungiftige Pflanzen, die ebenso attraktiv sind und eine sichere Umgebung schaffen. Bei Verdacht auf eine Vergiftung ist schnelles Handeln erforderlich – suchen Sie sofort ärztliche Hilfe auf und informieren Sie den Notarzt oder die Giftnotrufzentrale.